WJ-Vorstand im Gespräch mit der Stadt Würzburg

Würzburg – Auch in diesem Jahr haben sich die Würzburger Wirtschaftsjunioren (WJ) mit Vertretern der Stadt Würzburg zu ihrem jährlichen Gespräch getroffen – diesmal im Rathaus. Gemeinsam mit Robert Scheller, Stadtkämmerer und Mitglied des Stadtrats, und Klaus Walther, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Wissenschaft, Standortmarketing bei der Stadt Würzburg, hat das gesamte WJ-Vorstandsteam ein breites Potpourri an Themen besprochen, darunter die Zukunft der Mobilität und die Infrastruktur in Würzburg sowie den Gewerbeflächenbedarf.

Wie wird die Zukunft der Mobilität in Würzburg aussehen? Laut Scheller und Walther sehe das Mobilitätskonzept der Stadt Würzburg eine Stärkung des ÖPNVs und des Rad- und Fußverkehrs, aber auch eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs vor. Konkrete Maßnahmen seien hier vor allem eine Taktverdichtung bei den Straßenbahnen und auch der Ausbau der Straßenbahnlinien 1, 5 und 6, ein verbessertes Busangebot durch Busnetz Plus, Lastenradmietsysteme, aber auch die Reduktion von Parkplätzen sowie die Steuerung des Parkverhaltens durch die Tarife. Der Projektstand zur Linie 6 befände sich aktuell in einer Kosten-Nutzen-Analyse, die Voraussetzung für eine Bundesförderung sei. Konkret bemängelten die Wirtschaftsjunioren Würzburg auch die Infrastruktur von E-Ladesäulen in Würzburg. Scheller erläuterte, dass es aktuell 82 E-Ladesäulen in der Stadt Würzburg gebe, vier davon seien Schnellladesäulen. 22 sollen jährlich dazu kommen. Das größte Problem sei allerdings die Netzkapazität. Ein Problem, das leider nicht so einfach zu lösen sei.

Wie wird in Würzburg mit der Gestaltungssatzung zum Thema Denkmalschutz umgegangen, um etwa mehr PV-Anlagen in der Innenstadt zu realisieren? Auch diese Frage stellten die Wirtschaftsjunioren Scheller. „Um die Klimaziele zu erreichen, wird hier künftig mehr möglich sein“, erklärte Scheller. Die Stadt Würzburg hätte zwar keine Gestaltungssatzung, allerdings gebe es Vorschriften für Gebäude in Denkmalnähe wie etwa der Residenz. Um mehr PV in der Innenstadt zu ermöglichen, befindet sich gerade ein Kommunales Denkmalkonzept in der Abstimmung. Eine mögliche Alternative seien hier etwa Dachziegel mit integrierter Photovoltaikbeschichtung.

Als Letztes sprachen die Wirtschaftsjunioren den Gewerbeflächenbedarf in Würzburg an. Viele Unternehmen sind auf der Suche nach geeigneten Gewerbeflächen. Walther wies darauf hin, dass die Wirtschaftsförderung der Stadt Würzburg Hilfe bei der Suche und Vermittlung anbiete, allerdings liege der Markt aktuell brach. Eine der wenigen freien Flächen in Würzburg sei das Faulenberg-Areal. Hier sollten künftig Wohnungen und auch Gewerbeflächen entstehen. Aktuell seien die Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilien (BImA) allerdings noch nicht abgeschlossen. Der Plan sei bis zum Sommer 2023 einen Kaufvertrag in den Eckpunkten abzustimmen. Doch weder auf kurze noch auf lange Sicht könne die Erschließung des Faulenberg-Areals den Gewerbeflächenbedarf in Würzburg decken.

Fazit: Die Wirtschaftsjunioren Würzburg und das Rathaus hatten einen bereichernden Austausch, der auch weiterhin gepflegt werden soll.

vorne (v.l): Klaus Walther (Stadt Würzburg), Franziska Reinfurt (WJ), Robert Scheller (Stadt Würzburg), Kristin Rauch (WJ), Marlies Momberg (Kreissprecherin WJ Würzburg) hinten (v.l.): Michael Beckhäuser (WJ), Sameena Sitterle (WJ), Patricia Platzöder (Geschäftsführerin WJ Würzburg), Benedikt Knüttel (WJ). Foto: Stadt Würzburg