“WJ-Umfrage – Prognose, nicht Kaffeesatz“

WJ Würzburg ziehen Fazit nach Wahl

Würzburg. Mit Sorge über die historisch niedrige Wahlbeteiligung und Befremden über den unprofessionellen Umgang mit empirischen Daten durch einzelne OB-Kandidaten bewerten die Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg die Ergebnisse der Kommunalwahl am Sonntag.

Die in der Wirtschaftsjunioren-Umfrage von Emnid prognostizierten Trends zwei Wochen vor der gestrigen Wahl haben sich voll bestätigt. Alle OB-Kandidaten haben ein Ergebnis erreicht, das sich weitgehend mit den Umfragewerten deckt. Ausnahme: Pia Beckmann, die 6,5 Prozent zulegen konnte.

Dass Beckmann abweichend von den Umfrageergebnissen die höchste Wählergunst erreicht hat, erklärt WJ-Vorstandssprecher Marcus Vogel so: "Das Ergebnis legt die Vermutung nahe, dass Wahlgewinner jene sind, die die Meinung der Bürger ernst nehmen." Die Umfrage der überparteilichen Wirtschaftsjunioren hätte für alle OB-Kandidaten eine wichtige Plattform sein können, um Defizite in der Wählergunst noch wettzumachen, so Vogel. Die Jungunternehmer verfolgten statt dessen mit Befremden Reaktionen einzelner Kandidaten, die versuchten, die Studie zu ignorieren oder gar öffentlich als unrepräsentativ zu verunglimpfen.

"Wer nichts aus empirischen Daten macht, bekommt die Rechnung von den aufmerksamen Wählern präsentiert.", so WJ-Geschäftsführer Radu Ferendino. Wähler seien mündige Bürger, die ein aktives und attraktives Politikangebot erwarten, nicht schlechte Noten oder Kopfschütteln für vermeintlich falsches Abstimmen.

Wollen die Stichwahlkandidaten Weber und Beckmann die Wähler am 17. März für sich gewinnen, müssen sie glaubhaft zeigen, dass ihnen die Würzburger wirklich wichtig sind, so die Wirtschaftsjuniorenvertreter. Umgekehrt appellieren die Jungunternehmer auch an die Wahlberechtigten, ihr demokratisches Grundrecht ernst zu nehmen und zur Wahl zu gehen: "Dass fast 50 Prozent der Würzburger es vorgezogen haben, zuhause zu bleiben, ist nicht im Interesse unserer Stadt und unserer Wirtschaftsregion."