Wirtschaftsjunioren reißen ?Mauer der Armut? ein

Landeskonferenz-Teilnehmer beteiligen sich an Projekt von Arbeiterwohlfahrt und Stadt Würzburg zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung

Würzburg Ein Zeichen im Zusammenhang mit der Armutsbekämpfung haben die Würzburger Wirtschaftsjunioren (WJ) bei ihrer Landeskonferenz gesetzt. Bei Temperaturen von über 35 Grad bauten Teilnehmer aus ganz Bayern sowie Mitglieder der internationalen Organisation der Wirtschaftsjunioren Junior Chamber International (JCI) aus Finnland und Belgien am Marktplatz symbolisch eine Mauer gegen Armut ab. Sie bestand aus über 250 Kartons, welche Passanten zuvor mit Stichworten rund um das Thema Armut versehen hatten. Darauf stand unter anderem "perspektivlos", "keine Bildung" oder "Neid".

Der Konferenzdirektor der "Lako-X" Holger Metzger begründete das Engagement: "Uns ist es als Wirtschaftsjunioren wichtig, auch die Brücke zu sozialen Projekten zu schlagen". So habe der Würzburger Kreis, welcher der aktivste in ganz Bayern ist, im vergangenen Jahr mit über 30 Helfern die Außenanlage eines Kindergartens renoviert. Diesmal suchten die WJ den Schulterschluß mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Stadt Würzburg. Kerstin Scheiner, Referentin für Kinder, Jugend und Familie bei der AWO Unterfranken freute sich über die Möglichkeit, ihre Projekte und Spendenaufrufe im Rahmen der Landeskonferenz vorstellen zu dürfen.

Das Engagement der Wirtschaftsjunioren begrüßte auch Christine Blum-Köhler vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg. "Unsere Kinder- und Jugendprojekte sind abhängig von der Unterstützung aus der Wirtschaft", sagte sie. Es gebe auch in Würzburg zunehmend mehr Eltern und alleinerziehende Mütter "die mit jedem Cent rechnen" müssten.

Die in einem Wettkampf unter den Wirtschaftsjunioren und JCI-Mitgliedern demontierten Kartons wanderten übrigens nicht auf den Müll, sondern kommen direkt einem sozialen Zweck zu. Die von einem lokalen Umzugsunternehmer gespendeten Schachteln gehen an zwei soziale Organisationen, die Umzugskartons für sozial schwache Familien bereitstellen.