Von Elefanten und Innovationen

Familienunternehmen Brose öffnete seine Pforten für Jungunternehmer

Würzburg – Regelmäßig organisieren die Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg für ihre Mitglieder Betriebsbesuche, um einen exklusiven Blick hinter die Kulissen erfolgreicher Unternehmen der Region zu werfen – jüngst geschehen bei der Brose Gruppe am Standort in Würzburg. Werkleiter Jörg Rödel und Hubert Fluch, Leiter Marketing des Geschäftsbereichs Motoren, boten gemeinsam mit ihrem Team insgesamt 25 Jungunternehmern einen Einblick in die Historie des Standortes, in die Arbeits- und Entwicklungsprozesse vor Ort und informierten über den hohen Stellenwert von Innovationen in der Automobilbranche.

Beeindruckend ist die geschichtliche Entwicklung des Würzburger Standorts: So erläuterte Fluch, wie das bereits seit rund 50 Jahren ansässige Werk, zunächst als Siemens VDO, dann von Continental erworben und dort mit der Motorensparte zu einer Einheit verschmolzen, 2007 durch Brose erworben wurde. „Dank der Integration in die Unternehmensgruppe, der erfolgreichen Restrukturierung und strategischen Neuausrichtung ist der Standort, dem einst die Schließung drohte, heute Sitz des Weltmarktführers von Elektromotoren.“, berichtete Fluch, der hier bereits für die Siemenstochter beschäftigt war. Heute arbeiten in Würzburg knapp 1.700 Mitarbeiter, die unter anderem Lenkungsantriebe, Kühlerlüftermodule oder Fensterheber entwickeln, produzieren und an Kunden weltweit vertreiben. Pro Jahr werden Volumina von über 18.750 LKW-Versandlieferungen produziert. „Für unsere Produktion benötigen wir pro Tag knapp 12 Tonnen Kupfer, was in etwa dem Gewicht von drei bis vier Elefanten entspricht“, erklärte Werkleiter Rödel. Insgesamt trage der Standort Würzburg mit einem Jahresumsatz von knapp fünf Millionen Euro gut zehn Prozent zum Gruppenumsatz bei.

Ein Erfolgsgarant für die positive Entwicklung vor Ort sei es gewesen, den „Brose-Spirit“ mit nach Würzburg zu bringen, so Rödel. Ob mit durchgängigem Corporate Identity, flachen Hierarchien und hoher Transparenz oder den Investitionen in Sozialleistungen wie eine eigene Kantine – es ist schnell gelungen, Mitarbeiter für die Idee von Brose zu begeistern.

Für die Zukunft sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt – nicht zuletzt dank Innovationsstärke und neuer Produktentwicklungen. Positive Anreize ergeben sich durch das Thema Elektrifizierung herkömmlicher hydraulischer Applikationen, was zu Energie- und Emissionsreduzierungen im Automobilbereich führt, zum Beispiel bei Kühlwasserpumpen, Klimakompressoren oder Bremskraftverstärkern. Mehr als 200 Patente und ein Anteil von Produkten, die weniger als drei Jahre auf dem Markt sind, von knapp zwei Drittel sprechen in Sachen Innovation für sich.

Die Brose Gruppe als Partner der internationalen Automobilindustrie beliefert weltweit rund 80 Automobilmarken sowie über 30 Zulieferer mit Elektromotoren, mechatronischen Systemen für Fahrzeugtüren, Heckklappen und Sitze. Das Unternehmen beschäftigt an seinen 57 Standorten rund 22.000 Mitarbeiter. Damit ist Brose weltweit unter allen Automobilzulieferern das fünftgrößte Unternehmen in Familienbesitz.


Insgesamt 25 Mitglieder der Wirtschaftsjunioren Würzburg nutzen die Chance, einen Einblick beim Weltunternehmen Brose zu werfen.
Foto: Wirtschaftsjunioren Würzburg