Studenten gewinnen an Einfluß

Studenten gewinnen an Einfluß

Wirtschaftsjunioren begrüßen Urteil des Bundesverfassungsgerichts / Studiengebühren und Studienkredite als Chance

Würzburg – „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts öffnet die Türen zu einer Universität, in der die Studenten über das Angebot mitentscheiden“. Das sagt Dirk J. Raab, Vorstandssprecher der Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg. „Auch wenn zunächst nur einzelne Länder Studiengebühren erheben, werden die Studenten ihre Nachfragemacht über den ganzen Markt entfalten – und damit bessere Studienbedingungen erreichen.“, glaubt Raab.

„Wer zahlt, spricht mit.“, so WJ-Geschäftsführer Radu Ferendino, und erwartet einen Aufbruch zur Dienstleistungs-Universität. Dies könne allerdings nur gelingen, wenn die einzelnen Hochschulen und Fachbereiche die nötige Autonomie zur Profilbildung erhielten, ihre Gebühren nach eigenständiger Kalkulation festsetzen dürften und mit diesen Gebühren dann zusätzliche Einnahmen generierten. „Das Geld der Studenten darf nicht in den Kassen der Finanzminister versanden.“, so Ferendino. Zudem müsse ein flankierendes Studienkreditprogramm entwickelt werden, das sozialen Aufstieg und Unabhängigkeit von den Eltern ermögliche.

Damit die Kredite wirklich allen Studenten zur Verfügung stünden, so die Wirtschaftsjunioren, sollten sie bundesweit und über die KfW angeboten werden – und das BAföG ersetzen. Die Rückzahlung könne nach dem Studium ab einem festzulegenden Mindesteinkommen mit einem einheitlichen Prozentsatz erfolgen. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass die Belastungen nicht die Existenzgründung erschwerten. Entscheidend sei, dass ein echter Wettbewerb um die Studenten ins Rollen komme, denn: „Mit dem Wettbewerb beginnen die Reformen“.