Politikverdrossenheit, aber Vertrauen in die Wirtschaft

Bevölkerungsbefragung der Wirtschaftsjunioren

Würzburg – Die Deutschen vertrauen dem Wirtschaftsaufschwung und schätzen die Wirtschaft als äußerst robust ein. Sorge haben die Menschen aufgrund der Unfähigkeit der Politik, zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen und die wichtigen Herausforderungen Haushaltskonsolidierung und Bildung entschlossen anzugehen. Zu diesen Kernaussagen kommt die repräsentative Bevölkerungsbefragung 2011 der Wirtschaftsjunioren (WJ) Deutschland unter rund 8.600 Menschen im Bundesgebiet.

Positiv beurteilen die Deutschen die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung. Sie erwarten keine Auswirkungen der Euro-Krise auf ihre persönliche Situation und auf ihr Konsumverhalten. Vielmehr sehen rund ein Viertel der Befragten die Entwicklung der eigenen Finanzen optimistisch und planen höhere Ausgaben. Ihren eigenen Arbeitsplatz erachten vier von fünf Befragten als sicher. Wichtigstes Kriterium bei der beruflichen Tätigkeit ist die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, gefolgt von Flexibilität am Arbeitsplatz. Das Gehalt ist bei der Wahl des Arbeitgebers von nachrangiger Bedeutung, so die Umfrageergebnisse.

„Die positive Beurteilung der Menschen ist nicht das Ergebnis guter Politik“, betont Holger C. Metzger, Kreissprecher der WJ Würzburg. Die aktuelle Bundesregierung erhält von den Bürgern die Durchschnittsnote 3,7. In einzelnen Politikbereichen wie der Energiepolitik beurteilen die Befragten die Art und Weise des Atomausstiegs mit der Note 4,2 sogar noch schlechter. „Nicht die aktuelle Wirtschaftsentwicklung macht den Menschen in Deutschland Sorge. Vielmehr die Unfähigkeit der Politik, die Zukunft aktiv zu gestalten und Entscheidungen klar und verlässlich zu kommunizieren stößt auf Kritik.“, so Metzger weiter.

Erfreut zeigen sich die WJ über die Bereitschaft der Menschen, bestehende Probleme angehen und sich aktiv für die Zukunft Deutschlands einbringen zu wollen. Die Mehrheit der befragten Bürger wünscht sich eine stärkere Teilnahme an öffentlichen Debatten und an Meinungsbildungsprozessen. Populistische Entscheidungen und Forderungen tragen die Menschen nicht mit: Den Abbau der Staatsverschuldung finden die Deutschen wichtiger als Steuererleichterungen, höhere Sozialausgaben stufen sie als weniger wichtig ein als Investitionen in Bildung und Familie.

Die WJ, die größte Vereinigung junger Unternehmer und Führungskräfte in Deutschland, haben im ersten Halbjahr 2011 deutschlandweit Bürgerinnen und Bürger zu ihren Einschätzungen über Wirtschaft, Politik, demografischer Wandel und Unternehmerbild befragt. Ausführliche Informationen zur Bevölkerungsbefragung 2011 finden Sie unter www.wjd.de/bevoelkerungsbefragung.wjd.