OB-Wahl: ‚Duell‘ Weber-Beckmann zeichnet sich ab

Würzburg In den eher emotionslosen Kommunalwahlkampf kommt jetzt ein wenig Licht. Alles scheint auf ein abschließendes Duell zwischen dem amtierenden Oberbürgermeister Jürgen Weber und der Konkurrentin im Wahlkampf von der CSU, Pia Beckmann, hinauszulaufen.

Wirtschaftsjunioren präsentieren eine Emnid-Studie

Den Begriff "Polit-Barometer" möchten die Wirtschaftsjunioren bei der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt aus rechtlichen Gründen zwar nicht verwenden, bei ihrem Auftrag an das renommierte Emnid-Institut in Bielefeld können sich die Auftraggeber aber auf weitgehende Seriosität berufen.

Vieles wollten die Jungunternehmer wissen. Wer für Wirtschaftsfragen oder Kultur zuständig ist, beispielsweise. Nur Wahlberechtigte ab 18 Jahren waren die Interview-Partner, auf den Altersquerschnitt wurde Wert gelegt. Die 500 Interview-Zufallspartner haben auch ziemlich aktuell zwischen dem 12. und 14. Februar geantwortet. Bei der Frage nach dem Oberbürgermeister lag damit der amtierende Oberbürgermeister Jürgen Weber mit 27 Prozent der Wählerstimmen vor Pia Beckmann, CSU (23), Erich Felgenhauer, Bürgerforum (17), Rainer Boutter, SPD (16), Matthias Pilz, Grüne (6), Joachim Spatz, FDP (4), Werner Fischer, Freie Wähler (4), Rene Heelein, ÖDP (2 Prozent).

Nach dieser Studie würde sich auch die Sitzverteilung im Stadtrat kaum ändern. Sie gibt Aufschlüsse, wo die Wähler-Potenziale liegen. Wichtig ist vor allem aber auch der Fakt, dass 29 Prozent der Befragten noch nicht wissen, ob sie sich überhaupt an der Wahl beteiligen.

Hier sehen die Initiatoren der Studie, Radu Ferendino, Clemens Busch und Marcus Vogel von den Wirtschaftsjunioren, ihre Hauptaufgabe. Sie wollen dem Wähler damit zeigen, wer im Wettbewerb wo steht. Neutralität setzen sie voraus. Sie wollen nur den Wähler auf das unterschiedliche Engagement der Kandidaten aufmerksam machen. "Wir machen uns für eine funktionale Meinungsbildung stark", so die Sprecher der Wirtschafts-Junioren gestern im Hotel Rebstock. Im Rathaus würden viele Entscheidungen für den "weichen Wirtschaftsfaktor" getroffen, eine Wirtschaftsregion könne nur durch eine gute Meinungsbildung funktionieren.

Damit war auch der Forschungsauftrag über 15 000 Mark für diese Studie begründet, mit dem Anspruch auf höchste Seriosität.

Die Werbe-Maßnahmen der Kandidatin Pia Beckmann (CSU) haben demnach gefruchtet. Bei der Frage, welche Stadträte spontan einfallen, lag sie klar vor Erich Felgenhauer, der dem Gremium seit Jahren nicht mehr angehört, und OB Weber. Gleichstimmig folgen Stadtrat Willi Dürrnagel und Bürgermeister Dr. Adolf Bauer. Laut Emnid-Studie, die teilweise sehr in die Tiefe geht, ist die Kandidatin Pia Beckmann bei den FWG-Wählern bekannter als bei den Wählern der CSU.

Allgemeine Ruhe verspricht auch das Ergebnis über die Zufriedenheit mit der Kommunalpolitik. 44 Prozent sind zufrieden.