Nächtliche Betriebsbesuche begeistern Unternehmer

WJ organisieren „Würzburg by night“

Würzburg – Einen Einblick in erfolgreiche Unternehmen aus dem Raum Würzburg zu gewinnen und das zu einer nicht ganz gewöhnlichen Uhrzeit, so die Grundidee des Konzeptes „Würzburg by night“ der Würzburger Wirtschaftsjunioren. Vom Vorabend bis in die frühen Morgenstunden gewannen die rund 30 Jungunternehmer einen exklusiven Einblick in die Würzburger Werkstatt der DB Regio Franken, in das Unternehmen Vogel Druck und Medienservice GmbH in Höchberg sowie in das Rasthaus Würzburg Nord.

Hilmar Laug, Geschäftsleiter Produktion der DB Regio Franken, stellte gemeinsam mit dem Werkstattleiter Herrn Grötsch das Eisenbahnverkehrsunternehmen vor. So befördert das Unternehmen in Franken beispielsweise fast 60.000 Fahrgäste pro Tag im Streckennetz auf etwa 1.400 Zügen – nicht zuletzt ein enormer logistischer Aufwand den es zu meistern gilt, damit Gäste und Fracht pünktlich am Bestimmungsort ankommen. Für Verspätungen sind unter anderem durchschnittlich drei Suizide wöchentlich verantwortlich. Letztere sind auch für die 555 Triebfahrzeugführer eine enorme psychische Belastung. Zusätzlich erfuhren die Wirtschaftsjunioren, dass Zugfahrpläne landesweit und viele Jahre im Voraus festgelegt werden. Die örtlichen Bahnunternehmer haben darauf dann keinen Einfluss mehr.

Logistik, das ist nicht zuletzt auch im zweiten besuchten Unternehmen der Nacht das Kerngeschäft: Das Unternehmen Vogel Druck und Medienservice GmbH, unter anderem Spezialist für Rollen- und Bogenoffset-Druck, versendet nach Information von Steffen Raunecker und Jörg Kuchenmeister zum Beispiel 280 Mio. Aussendungen pro Jahr an Verlags- und Katalogkunden. Beeindruckend sind jedoch nicht nur diese Zahlen, auch die Kosten für erforderliche Druckmaschinen (gerade wieder 10 Mio. Euro für eine neu Druckmaschine der Würzburger Koenig & Bauer AG) oder die benötigten Mengen an Produktionsmaterialien – pro Tag werden unter anderem 250 Tonnen Papier oder bei Sonderprojekten 4.000 Liter Farbe in einer Woche benötigt – zeigen, welch enormer Aufwand zur Abwicklung der Arbeitsschritte zu erbringen ist.

Zu guter Letzt besuchten die Wirtschaftsjunioren kurz vor Mitternacht das Rasthaus Würzburg Nord. Geschäftsführer Franz-Josef Distler bot zusammen mit Tanja Haas einen interessanten Blick hinter die Kulissen. Seit 1968 ist die Familie Distler in diesem Metier tätig, führt auch noch die Rasthäuser Haidt Nord und Süd. Egal ob Silvestergala oder Firmenveranstaltung, die Lokalität sei nicht zuletzt dank des Panorama-Blickes über Würzburg als Veranstaltungsort geeignet und beliebt. Besonders stolz ist Distler auf die gemeinsam mit der Winzergemeinschaft Franken eröffnete erste Vinothek für Frankenwein an einer Bundesautobahn. Gespannt ist er auf die seiner Ansicht nach zu erwartenden Umsatzeinbußen durch die jahrelangen Bauarbeiten im Rahmen der Troglösung im Rahmen des A 3-Ausbaus.