Einblicke in die älteste Maschinenfabrik Bayerns

Wirtschaftsjunioren besuchen Koenig & Bauer AG

Würzburg – Gegründet im Jahre 1817 und seit jeher mit einer Mixtur aus Tradition und Innovationsstärke erfolgreich, das prägt die Koenig & Bauer AG (KBA). Die Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg nutzten die Chance anlässlich einer Betriebsbesichtigung am KBA-Firmensitz in Würzburg, einen Blick hinter die Erfolgsgeschichte des Unternehmens zu werfen. Neben einer Führung durch das betriebseigene Museum mit mehreren Exponaten zur Druckmaschinenhistorie konnten die Jungunternehmer die Arbeit in der Gießerei und der Großteile-Fertigung, das Logistikzentrum sowie den Wertpapierdruckbereich kennenlernen.

„Idee des Unternehmensgründers Friedrich Koenig war es, das aufkommende Informationsbedürfnis der Bevölkerung und damit einhergehenden steigenden Zeitungsauflagen vor nunmehr fast 200 Jahren mit leistungsfähigeren Druckmaschinen zu begegnen“, so Michael Bender, Marketing & Corporate Communications, in seinen Begrüßungsworten an die 25 Teilnehmer der WJ. Der damals vorherrschende Druck mit Gutenbergpressen sei schlicht zu langsam gewesen, um diesem zunehmenden Bedarf nachzukommen. Der Unternehmer setzte daher auf den Lösungsansatz, die Kraft einer Dampfmaschine als Antrieb für seine Druckmaschinen zu nutzen. Dies gelang mit Erfolg, konnte doch bereits im November 1814 auf Koenigs Zylinderdruckmaschinen zum ersten Mal die Londoner Tageszeitung „The Times“ mit Dampfmaschinenkraft gedruckt werden. Im Jahre 1817 gründete Koenig zusammen mit seinem Partner Andreas Bauer die Schnellpressenfabrik Koenig & Bauer im damals säkularisierten Kloster Oberzell bei Würzburg und die beiden vertrieben die Maschinen in die Welt. Heute ist der Konzern mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro der zweitgrößte Druckmaschinenhersteller weltweit und im großformatigen Bogenoffset-, Verpackungs-, Banknoten-, Zeitungs-, Blech- und Glasdirektdruck sogar Weltmarktführer. Ohne Zweifel unterliege der Druckbereich aktuell enormen Herausforderungen, welchen KBA, so Bender weiter, mit hoher Flexibilität und einer enormen Innovationsstärke entgegen trete, um auf die sich ändernden Marktbedingungen zu reagieren und neue zukunftsorientierte Felder zu erschließen.

Erstes Highlight der Besichtigung der Jungunternehmer aus Stadt und Landkreis Würzburg sowie dem Landkreis Kitzingen durch den Produktionsstandort in Würzburg, an dem insbesondere Großteile und Farbkästen für Bogen- und Rollenmaschinen gefertigt werden und die Montage von Rollen-, Digital- und Wertpapierdruckmaschinen erfolgt, war die vor wenigen Jahren kernsanierte und erweiterte Gießerei. Dort werden Gussteile mit einem Gewicht von 150 kg bis 16 t sowohl für KBA-Druckmaschinen als auch Fremdaufträge von Unternehmen angefertigt. Anschließend konnten die WJ in der zentralen Produktionshalle, die ebenfalls durch enorme Investitionen der letzten Monate modernisiert und auf den neuesten Stand der Produktionstechnik gebracht wurde, die Weiterbearbeitung von Großteilen bis zur Montagereife mit anschließender Qualitätsprüfung im Messzentrum verfolgen. Besonderer Höhepunkt und Abschluss der Betriebsbesichtigung war der Besuch des Wertpapierdruckmaschinenbereichs, in dem die WJ erfuhren, wie Banknoten hergestellt werden, welche Sicherheitsmerkmale in Papiergeld eingebracht werden oder warum es Geldscheinen nicht schadet, wenn sie in der Waschmaschine landen.

Die WJ Würzburg bieten 2015 eine Reihe von Betriebsbesichtigungen, Informationsveranstaltungen und Netzwerk-Events für ihre Mitglieder und Interessierte an. Informationen: www.wj-wuerzburg.de.


Die Wirtschaftsjunioren Würzburg bei Ihrem Besuch der Koenig & Bauer AG.


Abguss in der unternehmenseigenen Gießerei.


Die interessierten Jungunternehmer erlebten hautnah eine Mixtur aus Tradition und Innovationsstärke.
Fotograf: Ulf Pieconka