?Betreuungsgeld ist eine Farce?

WJ Würzburg kritisieren Familienpolitik der Bundesregierung

Würzburg – Der Bundestag berät erstmals über das Betreuungsgeld. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass Eltern ab 2013 eine monatliche Unterstützung für Kleinkinder beantragen können, wenn sie ihr Kind nicht in eine öffentlich geförderte Tageseinrichtung, in Kindertagespflege oder eine andere öffentlich geförderte Betreuung geben. Aus Sicht der Wirtschaftsjunioren (WJ) Würzburg ist das Betreuungsgeld eine Farce, seine Umsetzung wäre ein Rückschritt bei der Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zudem verbaut das Betreuungsgeld den Kindern ihre Zukunft.

„Ziel des Betreuungsgeldes ist es, junge Eltern bei der Kindererziehung finanziell zu unterstützen. Dieser grundsätzlich guten Idee einer Hilfe für junge Familien stehen aber deutliche Fehlanreize des Betreuungsgeldes gegenüber.“, so Susanne Cornea, Vorstandsmitglied der WJ Würzburg und Leiterin des Arbeitskreises Bildung. „Besser als die vorgesehenen Milliarden Euro für das Betreuungsgeld zu verschwenden, ist es, den Ausbau von Kitas zu beschleunigen. Eltern und Familien brauchen Wahlmöglichkeiten bei der Kinderbetreuung, die sie aber nur dann haben, wenn ausreichend Betreuungsplätze zu Verfügung stehen. Gelder für die Erziehung zu Hause zu verteilen, widerspricht diesem Ziel.“

Nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird verhindert, das Betreuungsgeld verbaut Kindern bereits frühzeitig wichtige Bildungswege. „Wie jüngst durch die Presse ging, zeigt die OECD in einer Studie, dass Subventionen wie das Betreuungsgeld gerade durch Familien aus bildungsfernen Schichten oder mit niedrigen Einkommen genutzt werden“, berichtet Cornea. Den Kindern dieser Familien werde hierdurch aber die frühzeitige Teilhabe an der wichtigen Förderung in Bildungseinrichtungen verbaut – mit womöglich eklatanten Folgen für deren Bildungsweg. Gerade aufgrund des demografischen Wandels und des Mangels an Fachkräften müsse die Bildung unserer Kinder oberste Priorität haben.